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Medizinisch-psychologische Untersuchung

Die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) ist nach einer alkoholauffälligen Trunkenheitsfahrt und der ermittelten Blutalkoholkonzentration über 1,6 Promille meist die einzige Möglichkeit, den Führerschein wieder zu erlangen. Es existieren in den einschlägigen Internetforen viele Halbwahrheiten um diese MPU; insbesondere darum, wie sie erfolgreich bestanden werden kann. Auch machen die Gerüchte Angst, die MPU sei kaum zu schaffen. Diese Ängste werden insbesondere von Menschen geschürt, die bei der MPU „durchgefallen“ sind. Hier wird natürlich die Schuld ausschließlich bei den Psychos von der MPU gesucht, oder der Führerscheinstelle, oder bei der falschen Vorbereitung; eigene Verantwortung für ihr scheitern: Fehlanzeige!
Psychotricks; Fragebögen zur MPU, Crashkurse zum garantierten Bestehen der MPU und das alles für viel Geld! Vergessen Sie es! Wichtig ist, sich im klaren darüber zu werden, was denn der Hintergrund der MPU wirklich ist. Aufgrund eines Fehlverhaltens im Straßenverkehr zweifelt die Verkehrsbehörde Ihre Fahreignung an. Aus diesem Grund soll mittels der MPU geprüft werden, ob Sie in Zukunft wieder ordnungsgemäß am Straßenverkehr teilnehmen können, bzw. mit welcher Wahrscheinlichkeit das Fehlverhalten wieder auftreten wird. Man kann den Gutachter vieles unterstellen, nur Willkürlichkeit bei deren Entscheidung kann getrost verneint werden, da feste Begutachtungsleitlinien existieren. Hierin werden Anforderungen an den Probanden vorgegeben, die erfüllt sein müssen, damit eine positive Prognose erstellt werden kann. Es gibt hierbei keine Fragebögen, die der Gutachter sozusagen „abarbeitet“.
Problembewusstsein schaffen; persönlicher Fehler erkennen und Änderungsstrategien erarbeiten, das wird in der MPU geprüft. Das kann durch diverse Bücher, Kurse zur Selbstlektüre oder MPU-Foren nur begrenzt geleistet werden. Bei der MPU Begutachtung geht es nicht nur um Fachwissen, sondern um die Person und deren Einstellung. Erfahrene Gutachter der Begutachtungsstellen erkennen schnell, ob sich der Proband intensiv mit seinem problematischen Verhalten auseinandergesetzt hat oder eben nicht.
Im Rahmen unsrer psychologischen MPU-Beratung, die normalerweise in fünf Sitzungseinheiten unterteilt ist, wird u. a. eine Analyse der Trunkenheitsfahrt erstellt, die Trinkvergangenheit sowie die Trinkmotivation in der Vergangenheit analysiert und Strategien zur Veränderungsmotivation erarbeitet.
Ziel der Beratungsgespräche sollte sein, dem Gutachter die Entwicklung bis hin zur Auffälligkeit genau beschreiben zu können. Die echten Hintergründe der Trunkenheitsfahrt sollten benannt und persönliche, aus dem Fehlverhalten gezogene Konsequenzen vermittelt werden können. Zudem sollte der Proband glaubhaft vermitteln können, wo eventuelle Gefahren zur Wiederholung der Straftat liegen könnten und welche Vorkehrungen er getroffen hat, um künftig erneutes Fehlverhalten im Straßenverkehr zu vermeiden.